„Friends of InterContinental“-Wanderpokal kreiert von Kunstschmied Thomas Zern
 

Die Salzburgerin
von WOLFGANG STADLER

Trophy im InterContinental Resort Berchtesgaden

Dieses Turnier war der Auftakt bzw. die Premiere zu „Friends of InterContinental“, bei dem es einen Wanderpokal – kreiert vom Berchtesgadener Kunstschmied Thomas Zern – zu gewinnen gab.
Dieser besondere Pokal konnte in der Bibliothek bzw. der Rock‘s Bar besichtigt werden. Exklusiv geladen waren 10 Flights, die an dieser Premiere teilnehmen konnten und in den Genuß dieser BESONDEREN Veranstaltung kamen. Ebenso war nach erfolgreicher Bewegung in der wunderbaren Bergwelt des Berchtesgadener Landes ein kulinarischer Hochgenuß an feinsten Speisen aus der Küche und herrlichen Getränken aus dem Keller angesagt. Dieses Turnier soll nun jährlich eine fixe Einrichtung werden und ein Zusammentreffen von nationalen und internationalen Freunden des InterContinental Resort Berchtesgaden Platz bieten. Informationen zum Golfplatz Berchtesgaden finden Sie auf der
Homepage unter: www.golfclub-berchtesgaden.de
sowie zum InterContinental Resort Berchtesgaden: www.intercontinental.com.
 
 
Eduard, Anna, Otto und Karl Zern
 

Berchtesgadener Anzeiger vom 21. Januar 2004

Bischofswiesen: Kunstgegenstände und Kanonenöfen

Werkzeugreparaturen, Kunstgegenstände, Kanonenöfen: 75 Jahre Schmiedekunst in Berchtesgaden
Der junge Schlossergeselle Otto Zern aus Sachsen begab sich, wie zu Beginn des letzten Jahrhunderts als "Handwerkswalz" üblich, auf Wanderschaft in die weite Welt um etwas zu lernen. Der 28-Jährige kam über Schweinfurt, wo er seinen Handwerksmeister gemacht hatte, 1928 nach Berchtesgaden.
Es gefiel ihm im kleinen Land unter dem Watzmann. Daher kaufte er an der Ache in Bischofswiesen ein Haus mit einer ehemaligen Gipsmühle und meldete am 1. November 1928 bei der Gemeinde Bischofswiesen ein Schlosser- und Kunstschmiedegewerbe an. Überwiegend Landwirte waren damals seine ersten Kunden. Reich werden konnte man nicht von den Reparaturen an landwirtschaftlichen Fahrzeugen und Werkzeugen, doch durch Fleiß und handwerkliches Geschick hielt sich der Handwerker Otto Zern gut über Wasser. Von 1933 bis 1945 gaben die Innenarchitekten des Dritten Reiches dann vor allem Kunstgegenstände, wie Lampen oder Treppengeländer in der Kunstschmiede Zern in Auftrag. Nach dem Zweiten Weltkrieg stand Otto Zern dann wieder vor dem Nichts. Kreativ wie er war, begann er neu. Die Produktion von Kanonenöfen, die er aus den nutzlos gewordenen Benebelungsanlagen der Berchtesgadener Flugabwehr schmiedete und die Fertigung von Küchenherden aus dem Blech alter Fahrzeuge waren Zerns Geschäftsideen der Nachkriegszeit. 1976 übergab der inzwischen 76-Jährige den gut eingeführten Betrieb an seinen Sohn Karl Zern, der die alte Schmiedetradition durch neue Techniken und Arbeitsweisen ergänzte und mit Perfektion und Liebe zum Detail anspruchsvolle Kunden weit über die Grenzen des Berchtesgadener Landes und sogar bis Amerika gewann. Seit 1999 führt nun Thomas Zern in der dritten Generation den Familiebetrieb mit vier Angestellten. Thomas Zern liebt sein vom Aussterben bedrohtes Handwerk.
 
Fa. Otto Zern heute
"Auf Bestellung liefern wir in fast alle Länder dieser Welt. Das Geheimnis unseres Erfolges ist, dass wir versuchen unserer Kunstschmiedearbeit eine unverwechselbare Handschrift zu geben.
Wir sehen unsere Arbeiten als individuelle Kunstwerke für den jeweiige Autrageber an", so Thomas Zern, der 1992 als 23-Jähriger und damit Jüngster in Oberbayern, mit Auszeichnung seine Meisterprüfung ablegte.
In 75 Jahren Schmiedekunst der Familie Zern in Berchtesgaden wurde von Sensenreparaturen über Kunstgegenstände bis zum Gartentor gefertigt. Immer marktorientiert - wie man heute so schön sagt - einfach das was gerade gefragt war, was die Menschen der jeweiligen Zeit brauchten oder wollten. Nicht nur was "in" war, sondern besonders was individuell und einzigartig war. Ein schönes Beispiel traditioneller Handwerksarbeit, wie sie erfolgreich überleben kann - und das im Zeitalter der "Wegwerf-Gesellschaft", geprägt vom Preiskampf des 21. Jahrhunderts.
 
 
Christian ist begeistert von der Schmiedekunst und lässt sich gerne von Thomas Zern zeigen wie man den Schmiedehammer führen muss um das optimale Ergebnis zu erziehlen.
 

Berchtesgadener Anzeiger vom 14./15. Juli 2003
und Reichenhaller Tagblatt vom 12. Juli 2003

Hämmern bis die Funken fliegen

Salem-Schüler beim Schmiedeseminar in Berchtesgaden.
Fünf Schüler des international bekannten Internates
Schloss Salem am Bodensee besuchten am 5. Juli eine der ältesten Kunstschmieden im Berchtesgadener Land, die Firma Zern, zum Schmiedeseminar.
In Salem wird großer Wert auf eine vielschichtige Ausbildung der Gymnasiasten/Innen gelegt. So stehen neben diversen Hobbys das soziales Engagement, Umweltschutz, demokratisches Handeln und auch handwerkliche Fertigkeiten auf dem Lehrplan für die Schüler und Schülerinnen aus verschiedensten Ländern. Als kleiner Vorgeschmack auf die handwerkliche Ausbildung sollte den Fünftklässlern Einblick in verschiedene Handwerkszweige, wie beispielsweise Drechslerei, Feinmechanik, Töpferei, Schreinerei oder eben auch in die Schmiedekunst, gegeben werden.
Zwischen elf und vierzehn Jahre sind die fünf Klassenkameraden aus Deutschland, China, Spanien und Korea alt und gehen in die fünfte Klasse des Gymnasiums Schloss Salem. Das in der ganzen Welt für beste Schulbildung bekannte Gymnasium wurde 1920 von Prinz Max von Baden, dem letzten kaiserlichen Reichskanzler, gegründet. Kinder und Jugendliche können von der Unterstufe bis zum internationalen Abitur in den drei Salem-Einrichtungen leben und lernen. Auf Burg Hohenfels (Grundstufe), Schloss Salem (Mittelstufe) und Schloss Spetzgart (Kollegstufe) leben die Kinder und Jugendlichen gemeinsam mit ihren Lehrern/Innen und Erziehern/Innen.
Insgesamt besuchen rund 570 Schüler die Salemer Schulen, davon sind 530 im Internat. 15 Prozent der jungen Leute kommen aus dem Ausland, 45 Prozent sind Mädchen.
 
Kunstschmiedemeister Thomas Zern mit den Salem-Schülern Wilhelm, Luis, Christian, Valentin, Kyung-Man und Lehrerin Martje Müller-Kaempffer in der Schmiedewerkstatt.
Mit großem Engagement gingen die fünf Jungs beim Schmiedeseminar an die Arbeit in der Werkstatt der Firma Zern. Nach einer allgemeinen Einweisung zur Firma und der Schmiedekunst, der Tradition, Arbeitsweisen, Werkzeug- und Materialkunde ging es an die praktische Arbeit. Nachdem das Schmiedefeuer angeheizt war und jeder seine Schmiedeschürze an hatte, wurde fleißig geklopft und gehämmert, dass die Funken flogen. Gefertigt wurden Blätter, Speerspitzen und Ornamente. Jedes Kind konnte sein eigenes Werk und eine individuelle Seminarurkunde im Anschluss mit nach Hause nehmen. "Es hat wirklich Spaß gemacht, die Buben waren sehr interessiert und haben mir viele Fragen gestellt", so erzählt Seminarleiter Thomas Zern. Sein Ziel war es bei den Schülern die Neugierde und Begeisterung für einen "faszinierenden", aber vom Aussterben bedrohten Handwerkszweig zu wecken.
"Dieser Tag wird mir immer unvergessen bleiben", sagte der 12-jährige Luis, der in Spanien aufgewachsen ist, nach dem Seminar zu seinem Handwerksmeister, "es ist schon etwas ganz besonderes wenn man selbst etwas hergestellt hat."
Fotos: Margit Dengler-Paar
 
 

Foto: Irmi v. Chaulin
Berchtesgadener Anzeiger vom 4. Juli 2002

Arbeiten rund ums Kreuz

Vorbereitungen für den Ökumenischen Festgottesdienst zur 900-Jahr-Feier
Als das Vorbereitungsteam für den ökumenischen Gottesdienst zur 900-Jahr-Feier vor knapp einem Jahr die ersten Gedanken sammelte, kristallisierte sich schnell heraus: "Wir sind als Christen gemeinsam auf dem Weg". Und so durfte als gemeinsames Glaubenszeichen ein Kreuz nicht fehlen.
Doch zu diesem besonderen Anlass konnte es nicht irgendein beliebiges Kreuz sein. Das besondere Kreuz sollte nicht nur darstellen, dass allein in Jesus Christus Versöhnung möglich ist, es musste außerdem groß genug sein, um auf dem Schlossplatz nicht unterzugehen, die hellen und dunklen Seiten des Lebens in sich tragen und die beiden Kirchen symbolisieren und wenn möglich, ein "Berchtesgadener Kreuz" sein.
Das "Berchtesgadener Kreuz"
Der Berchtesgadener Künstler Gregor Passens hörte sich die künstlerisch und handwerklich nicht genau definierten Wünsche geduldig an und ließ sich das erst in groben Zügen bestehende Gottesdienst-Konzept erläutern. Am Ende führten ihn die Gedanken zu folgendem Schlusssatz: "Wenn am Ende des Gottesdienstes die Vision zum Ausdruck gebracht wird, dass sich die christlichen Kirchen wiedervereinen, aber gegenwärtig die Gläubigen beider Kirchen der Gnade eines ganzen Kreuzes gewiss sein dürfen, dann brauchen wir zwei Kreuze, die sich am Ende des Gottesdienstes zu einem gemeinsamen Ganzen zusammenfügen lassen." Das Modell, das Gregor Passens anhand dieser Überlegung fertigte, überzeugte. Es war ebenso genial wie einfach und ungemein ausdrucksstark. Das "Berchtesgadener Kreuz" war geboren.
Zusätzlich hatte der Künstler einen funktionellen Ständer entworfen, der dem Kreuz später den erforderlichen Halt geben würde. Während sich Gregor Passens für die Ausführung der maschinellen Holzarbeiten am Kreuz höchstpersönlich in die Schreinerei Michael Pfnür, zum "Pfei(l)-Micherl" begab, beauftragte er mit den Schlosserarbeiten Thomas Zern.
Die Halterung für das Kreuz besteht aus einer Grundplatte mit offenem Befestigungsschuh. Für die innere Stabilität beider Kreuze wurden an den Balkenenden von oben Gewinde gesetzt, durch das nach dem Zusammenführen zwei Stifte gedreht werden. So bleibt die Schlichtheit und Gradlinigkeit des Kreuzes erhalten, unter dem die Schlosserarbeit unauffällig ihre Dienste leisten wird. Um die Zusammenführung der Kreuze während des Gottesdienstes zu optimieren, kam als Folgeauftrag noch eine Schiene dazu, mit deren Hilfe sich die beiden Kreuzhälften schwebend aufeinander zubewegen lassen.
 

Schauschmieden bei den Bauherrentagen in Berchtesgaden 2002